Tomatin
Da das illegale Brennen von Whisky ein fester Bestandteil der schottischen Geschichte ist, wurde es natürlich auch hier im Ort Tomatin seit dem 16. Jahrhundert ausgeübt. Mit der Gründung 1897 durch die Tomatin Spey Distillery Company, hinter der Geschäftsmänner aus Inverness steckten, wurde an dem Ort der heutigen Brennerei das erste Mal legal Whisky produziert.
Tomatin liegt in der Grafschaft Iverness-shire in einer Höhe von 315 Meter über dem Meeresspiegel und Tomatin Distillery ist somit eine der höchstgelegenen Brennereien Schottlands.
Nach nur wenigen Jahren musste der Betrieb 1906 eingestellt werden und wurde erst 1909 durch die Tomatin Distillers Co. Ltd. wieder aufgenommen.
Über die nächsten 50 Jahre gibt es so gut wie keine Aufzeichnungen. Nachdem man eine sehr lange Zeit mit zwei Brennblasen ausgekommen ist, wurden erst 1956 und dann nochmal 1958 jeweils zwei weitere eingebaut. 1961 kamen nochmlal vier dazu und 1964 eine weitere. Somit war man zehn Jahre lang die einzige Destillerie in Schottland, die eine ungerade Anzahl an Brennblasen hatte. Für gewöhnlich teile es sich in eine gleiche Anzahl an Washstills (Grobbrennblasen) und Spiritstills (Feinbrennblasen) auf. 1974 wurde dies durch das Erhöhen auf 14 Stills jedoch wieder „behoben“. Im gleichen Jahr wurden auch die eigenen Maltingfloors stillgelegt und man stellte auf den Ankauf bei eigenständigen Mälzereien um. Ein Vorgang den viele schottische Destillerien rund um diese Zeit vorgenommen haben und eigentlich bedauerlich ist, da dadurch jedes Mal ein Stück Individualität verloren geht. Aber die Vorgaben der Wirtschaftlichkeit machen eben auch vor schottischen Whisky-Destillerien nicht halt! Zu dem Zeitpunkt hatte Tomatin ein Produktionsvolumen von 12 Millionen Litern erreicht.
1985 ging das Unternehmen zum zweiten Mal in der Firmengeschichte Bankrott und wurde ein Jahr später von den japanischen Langzeitkunden Takara Shuzo Co. Und Okara & Co. übernommen und bildeten die Tomatin Distillery Co. Tomatin war somit die erste schottische Destillerie, die durch japanische Investoren betrieben wurde. In der Folge wurde die Anzahl der Brennblasen erneut um neun weitere erhöht und man erreichte den Höchststand mit 23! Brennblasen, von denen allerdings später elf wieder stillgelegt wurden.
Mit den zwölf aktiven Brennblasen, Wasser aus der Quelle Allt na Frithe Burn und Malz von den Glen Ord Maltings erreicht man zur Zeit ein Produktionsvolumen von 5.000.000 Litern und gehört damit zu den zehn größten Destillerie Schottlands. Rund 80% der Produktion wird allerdings nicht als Single Malt verkauft, sondern geht in die Herstellung von Blends.
Neben dem 12, 14 und 18 Jahre alten Single Malts gibt es noch den Tomatin Cú Bócon sowie den Tomatin Legacy. Wirklich eine tolle Destillerie, die es lohnt, probiert zu werden.