Lagavulin
Lagavulin Distillery ist beheimatet an der südlichen Küste Islay´s, einer Insel westlich der schottischen Küste, die zu den Inneren Hebriden zählt. Islay ist unter Whiskykennern weltbekannt für ihre Vielzahl an Whisky-Brennereien und für Whisky mit dem unverwechselbaren torfigen Aroma. Der Name Lagavulin bedeutet übersetzt „Die Senke, in der die Mühle steht“.
In der Bucht an der südlichen Islay Küste soll es Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu zehn illegale Whiskybrennereien gegeben haben. Aus einer von ihnen ging 1816 ein Teil der heutige Lagavulin Destillerie hervor. John Johnston war der Gründer und Lagavulin somit die erste legale Brennerei in der Lagavulin Bay. Nur ein Jahr später, im Jahr 1817, wurde durch Archibald Campbell mit Ardmore eine weitere Brennerei an diesem Standort errichtet. Die Ardmore Destillerie hat allerdings nichts mit der 1898 gegründeten Highland-Destillerie auf dem schottischen Festland zu tun. Auch die Laphroaig Destillerie wurde von Mitgliedern der Johnston Familie gegründet und aufgrund Fehlens eines geeigneten Managers übernahm Lagavulin Mitte des 19. Jahrhunderts sogar einmal für 10 Jahre die Leitung der Laphroaig Destillerie. 1837 kamen Ardmore und Lagavulin dann beide in den Besitz von John Johnston und wurden zur heutigen Lagavulin Brennerei vereint.
1867 ging das Eigentum an der Lagavulin Brennerei dann die Blending Company Mackie & Company Distillers Limited über, welche im Jahre 1890 unter Hinzunahme von Lagavulin Whisky den weltbekannten White Horse Blend kreierten. Der spätere Eigentümer Sir Peter Mackie erbaute 1907 mit Malt Mill eine weitere Brennerei an dem Standort und versuchte dort den Geschmack von Laprhoaig zu kopieren, jedoch ohne Erfolg. Aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen kann man den Geschmack eines bestimmten Whiskys nun mal nicht nachahmen! Heute befindet sich in der ehemaligen Mälzerei der Malt Mill das Besucherzentrum von Lagavulin.
In Folge des Ersten Weltkriegs und während des Zweiten Weltkriegs musste Lagavulin aufgrund von Knappheit an Gerste 1918 und 1941 bis 1945 schließen. Ein weiteres Mal wurde die Destillerie von 1952 bis 1953 geschlossen.
1927 kaufte die Destillers Company Limited die Lagavulin Destillerie und gab die Leitung an ihre Tochterfirma Scotish Malt Distillers weiter. Durch einen Zusammenschluss von Grand Metropolitan und Guinness, welche im Besitz der DCL waren entstand 1997 der heutige Besitzer Diageo, der größte Hersteller von Spirituosen weltweit.
Mit Wasser aus den Seen Loch Sholum und Lochan Sholum und Malz aus der Port Ellen Mälzerei produziert Lagavulin in vier Brennblasen jährlich 2.250.000 Alkohol. Ein Teil der Produktion wird noch heute für den White Horse verwendet.
Als der „wahre“ Lagavulin muss man den 16 jährigen Single Malt bezeichnen. Er war lange Zeit die einzige Abfüllung der Brennerei und ist auch heute noch der Beliebteste. Unabhängige Abfüllungen werden Sie unter dem Namen Lagavulin nicht finden.