Glen Garioch
Glen Garioch ist die vielleicht älteste lizensierte Brennerei Schottlands. Wie bei vielen Fakten aus dieser Zeit ist es schwierig sie genau zu belegen und zuzuordnen. Es gibt daher mehrere Daten, die als Gründungsjahr in Frage kommen, jedoch wurde erstmals im Jahre 1785 im Aberdeen Journal von der ersten Produktion von Alkohol in der Glen Garioch Distillery berichtet. Als offizielles Gründungsjahr gibt das Unternehmen aber 1797 an und so steht es auch auf jeder ihrer Flaschen.
Die Glen Garioch Distillery liegt an der Grenze von Oldmeldrum und ist mit einer schmalen Straße mit Aberdeen und Banff verbunden. Die beiden Gründer, John & Alexander Manson wählten den Standort ganz bewusst aus, da die Region „Valley of he Garioch“ bekannt für die beste Gerste des Landes war.
Im Jahr 1837 starb der Mitgründer John Manson und die Leitung der Brennerei ging an seinen Sohn über, welcher ebenfalls John hieß. John jr. war ein tüchtiger Geschäftsmann und eröffnete weitere Unternehmungen und kaufte Land und Höfe in der Nachbarschaft auf. Er trug später den Titel „Laird of Fingask“. Glen Garioch blieb bis 1884 im Besitz der John Manson & Company und wurde dann aufgekauft von einem Unternehmen von Wein- und Spirituosenhändlern, der JG Thomson & Co. Über William Sanderson und der Booth´s Distiller Ltd. landete das Unternehmen dann bei den Scottish Malt Distillers (SMD) welche die Destillerie aufgrund von Wassermangel 1968 stilllegten. Während der Zeit des zweiten Weltkriegs wurde die Produktion im Jahr 1939 um zwei Drittel gedrosselt und im Jahre 1943/44 ganz eingestellt. Auch im Anschluss an den Krieg herrschte noch Getreideknappheit in Schottland und erst 1960/61 konnte man die Produktion wieder auf Vorkriegsniveau anheben.
1970 wurde Glen Garioch dann an Stanley P. Morrison verkauft, dem damaligen Eigentürmer der Bowmore Destillerie. Man nahm die Produktion wieder auf und ernannte 1972 Joe Hughes als Manager und gab ihm die Aufgabe eine neue Wasserquelle zu suchen, die man auf einer benachbarten Farm in der näheren Umgebung fand. die Quelle wurde „The silent spring of Coutens Farm“ genannt. In den 1970er Jahren stellte man aufgrund der hohen Energiekosten auf Erdgas um beheizte mit der Abwärme mehrerer Gewächshäuser. Mit dieser äußerst Innovativen Idee erlangte die Brennerei auch eine große Bekanntheit für den Anbau von Tomaten, Paprika, Auberginen und Kürbissen. Bis ins Jahr 1993 verfolgte man diesen Geschäftszweig.
Bowmore Morrison wurde 1994 von der Suntory Ltd. übernommen und in Folge dessen wurde die Brennerei 1995 vorübergehend geschlossen. Vorher wurde noch der Vintage 1995 produziert, der letzte torfige Whisky aus dem Hause Glen Garioch. 1997 wurde die Destillerie wieder eröffnet und seitdem stellt man den heute bekannten Highland Single Malt ohne Torfnote her.
Mit zwei Washstills, jedoch nur einer Spiritstill stellt man jährlich ca. 700.000 Liter her, von denen etwa ein Drittel selbst verkauft wird und der Rest nach Asien exportiert wird. Die Brennerei besitzt ein Besucherzentrum und kann von Whiskyfreunden besucht werden.
Als Standardabfüllungen gelten derzeit der Glen Garioch 12 Jahre Single Malt sowie der Founders Reserve.