Bruichladdich
Bruichladdich – Islay
1881 wurde im Westen der Insel Islay, von den Harvey Brüdern die Bruichladdich Destillerie gegründet. Sie liegt heute zwischen der Kilchoman und der Bowmore Destillerie und ist eine der acht aktiven Brennereien der Insel.
Nachdem den Brüdern bereits die „Glasgow´s Yoker“ und die „Dundas Hill“ Destillerien gehörte beschlossen sie mit Ihrem vereinten Wissen eine weitere, die Bruichladdich Destillerie zu gründen. Robert, mit 23 Jahren der jüngste der drei war für die Architektur verantwortlich, John, 31 Jahre alt, hatte die größte Erfahrung in der Herstellung von Whisky und der älteste der Brüder, William, 32 Jahre alt, hatte das Geld!
Durch den Einsatz eines neuen Dampfschiffes ermöglichte es den Brüdern zu der Zeit Gerste und Kohle in großen Mengen auf die Insel Islay zu importieren, da diese Rohstoffe auf der Insel knapp waren.
Mit jugendlichem Enthusiasmus und wirtschaftlichem Geschick errichteten sie einen völlig neuen Destillerie-Typ. Man errichte sechs Meter hohe Stills – so werden die Brennblasen genannt – um den reinsten Spitit zu produzieren wie möglich. Im Gegensatz zu den meisten anderen Brennereien auf Islay wurde Bruichladdich als Destillerie geplant und nicht aus umgebauten Farmgebäuden errichtet. Man verwendete dort eine Dampfmaschine zur Stromerzeugung und zählte seinerzeit zu den modernsten Destillerien des Landes. Ein Großteil der damaligen Ausstattung wird sogar noch heute verwendet.
Betrieben wurde die Destillerie im Anschluss vom ältesten Bruder William Harvey, da sich die Brüder bereits verkrachten, bevor die Anlage fertiggestellt war. Er leitete die Geschäfte bis zu seinem Tod im Jahre 1936. Von 1929 bis 1937 musste die Brennerei allerdings vorübergehend schließen.
In den nächsten 40 Jahren folgten einige Besitzerwechsel. 1974 wurde die Destillerie um zwei Brennblasen durch Invergordon erweitert. Von 1994 bis 2000 musste Bruichladdich erneut die Produktion einstellen und wurde am 19. Dezember Simon Coughlin, Gordon Wright und Mark Reynier , die zuvor bei Murray McDavid gearbeitet hatten, gekauft. Man sicherte sich hierfür die Dienste des Braumeisters Jim McEwan, einem Urgestein der Bowmore Distillery. Bei der anschließenden Renovierung der gesamten Anlage wurde größter Wert darauf gelegt, dass alles im Originalzustand verbleibt und nichts gegen modernere Technik ausgetauscht wird. Man brennt bei Bruichladdich also immer noch so, wie es die Gründer vor über 100 Jahren getan haben.
Am 23. Juli 2012 wurde die Brennerei dann an den heutigen Besitzer Rémy Cointreu für stolze 58 Millionen englische Pfund verkauft. Wenn man bedenkt, dass sie Mannen um Mark Reynier gute 12 Jahre zuvor gerade mal 7,5 Millionen Pfund bezahlt hatten, kann man erkennen welch stark gestiegenen Stellenwert die Whiskyindustrie in den letzten Jahren erlangt hat.
Mit zwei wash-, zwei spirit- und einer Lomondstill erzeugt die Brennerei eine jährliche Produktion von 1,5 Millionen Litern. Neben der Kernmarke Bruichladdich produziert man hier auch noch die Marken Port Charlotte und Octomore.